Gegen das Vergessen
Noch immer findet eine öffentliche Wahrnehmung der nationalsozialistischen Verbrechen an Kranken und Behinderten nur in Randbereichen der Erinnerungskultur statt. Hier sind insbesondere die Gedenkstätten/Dokumentationsstätten zu den NS-„Euthanasieverbrechen“ und bestehende Einrichtungen zu erwähnen, die NS-„Euthanasieopfer“ zu beklagen haben.
Der 70ste Jahrestag des Beginns der NS-„Euthanasieverbrechen“ kann Anlass sein, die Erinnerung aus dem „Gedenkstättenturm“ hinaus in das Land — in die Dörfer, Gemeinden, Städte und insbesondere in die Landeshauptstadt — zu führen.
Nach Feststellung des Dokumentationszentrums Grafeneck sind nahezu aus jeder württembergischen und badischen Gemeinde Menschen in Grafeneck ermordet worden!
Eine Chance für die Erinnerung in den Gemeinden und für die örtliche Gedenkkultur, dass künftig in Kirchen, auf Friedhöfen oder auf öffentlichen Flächen neben dem obligaten Gedenken an die Gefallenen vielleicht auch eine Tafel an die Opfer der Gewaltherrschaft erinnert.
letzte Aktualisierung: 2009-03-02